Anlässlich der Internationalen Jüdischen Woche und in Zusammenhang mit der Ausstellung: „Freundschaft beginnt in jungen Jahren“ besuchte Frau Ellen Goldberg vom 27.06. bis 02.07.2015 den Verein Synagoge und Begegnungszentrum sowie die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig.
Damit konnte die bereits im Jahr 2011 begonnene Kooperation verstetigt werden.
Der Verein Synagoge und Begegnungszentrum initiiert seit mehreren Jahren die Vernetzung der Jüdischen Gemeinden und Gemeindezentren in den Partnerstädten Leipzigs. Wir möchten damit – auch und insbesondere in der heutigen gesellschaftlichen Situation – eine Botschaft für Toleranz, kulturelle und religiöse Vielfalt und Offenheit sowie Solidarität verbreiten.
Vom 31.05. bis 05.07. 2015 waren nunmehr die Grüße der Schüler und Studenten aus Houston unter Schirmherrschaft des Generalkonsuls der USA, Herrn Scott Riedmann im Ariowitsch-Haus zu Leipzig zu sehen. Sie zeugen von den Botschaften für Freundschaft, Liebe und Verständigung.
Die treibende Kraft und verlässliche Partnerin für das Zustandekommen ist Frau Ellen Goldberg, die als Brückenbauerin und ehemalige Präsidentin des Dachverbandes für die Städtepartnerschaften von Houston als „Katalysator“ für positive globale Veränderungen eintritt.
So war ihr überzeugender und eindringlicher Vortrag am 29.06.15 am „Abend der Begegnung mit amerikanischen Freunden“ unter dem Motto: Brücken bauen durch bürgerschaftliche Diplomatie unter Beteiligung des Generalkonsuls der USA ein leidenschaftlicher Appell an die fast 60 Zuhörer/innen: „Engagiert Euch“, bringt Euch ein, nehmt die vermeintlichen Gegebenheiten in unseren Gesellschaften nicht als unabänderlich hin. Wendet Euch den Benachteiligten zu, lasst nicht zu, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer gesellschaftlichen Stellung oder ihrer Religion, ihres Glaubens, ihres Geschlechtes oder ihrer politischen Einstellung diskriminiert werden. Ganz praktische Erfahrungen aus ihrem intensiven Leben und Engagement sollen als Beispiel dienen (siehe Anlage).
Es war eine wunderbare Gelegenheit, dass Ellen Goldberg während der Jüdischen Woche an vielfältigen Veranstaltungen teilnehmen konnte und auch in das Besuchsprogramm der Stadt Leipzig für die aus aller Welt angereisten ehemaligen Leipziger Juden teilnehmen konnte. Bei der Eintragung der Gäste in das Goldene Buch der Stadt Leipzig hatte sie auch die Gelegenheit, den Brief des Oberbürgermeisters aus Houston mit den besten Grüßen und Wünschen für die weitere Zusammenarbeit an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig überreichen zu können.
Der Besuch der zwei Jüdischen Friedhöfe als Zeichen der Erinnerung und des Blickes in die Zukunft durch die Teilnahme der Schüler/innen und ihres engagierten Lehrers von der Henriette Goldschmidt-Schule trugen zwangsläufig viele emotionale Erlebnisse bei.
Die Teilnahme am Empfang des Leo-Baeck-Institutes (dessen Ausstellung in der Leipziger Stadtbibliothek bereits während der Eröffnung der Jüdischen Woche eine eindrückliche Bereicherung war), im Max-Klinger-Haus war mit den so vielfältigen Treffen von Menschen aus den verschiedensten Regionen und beruflichen wie gesellschaftlichen Hintergründen ganz sicher einer der unterschiedlichen Höhepunkte des Besuches. Viele neue Kontakte entstanden, die uns und die Houstoner Freunde auch in Zukunft noch bereichern werden.
Einer der wesentlichen Punkte waren natürlich auch Gespräche über neue Aspekte der Zusammenarbeit zwischen der Israelitischen Religionsgemeinde und den entsprechenden Partnern in Houston. Pläne in Houston, wonach zukünftig alle jüdischen Kinder in einem zentralen Zentrum gemeinsam Religionsunterricht erteilt bekommen sollen, kommen dem sehr entgegen. So könnte z. B. das Leben der Leipziger Juden in Vergangenheit und Gegenwart in einem speziellen Projekt als Bestandteil des Studienplanes aufgenommen werden.
Entsprechende erste Schritte dazu wurden mit dem Rabbiner Zsolt Balla, dem Präsidenten Küf Kaufmann, der Vereinsvorsitzenden Gisela Kallenbach und Ellen Goldberg vereinbart.
Der Generalkonsul Scott Reidmann wurde um ggf. notwendige Unterstützung gebeten. Bei dem Treffen mit ihm wurden zudem weitere Kooperationsmöglichkeiten, wie eine zwischen den Druckmuseen oder den Hotelfachschulen angedacht.
Zur Abrundung des Programmes besuchten wir mit Frau Goldberg die Aufführung des Musicals West Side Story in der Oper, die öffentliche Probe des Balletts zum Stück „Decadance“ (Choreograph Ohad Naharin aus Tel Aviv) sowie die Fotoausstellungen : “Next -door neighbours“(Jüdische Nachbarn im Stadtteil Schleußig) und „Glückliche Augen“ (Ausstellung des jüdischen Fotographen Rudi Weissenstein).
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