Mit der Lesung „Mein Deutschland: Eine Reise in die Vergangenheit, um die Zukunft zu finden“ des amerikanisch-jüdischen Autors Lev Raphael am 8. No-vember 2011 im Ariowitsch-Haus machte der ‚Synagoge und Begegnungs- zentrum e.V.‘ einen ersten Schritt über internationale Kunstprojekte Begeg-nungen jüdischen Lebens zu schaffen und zu pflegen.
„My Germany“, so der Autor selbst, beschreibe sein kompliziertes Verhältnis zu Deutschland als Sohn von Holocaustüberlebenden. Lev Raphael wuchs mit dem Gefühl auf, alles Deutsche zu verabscheuen. Sein Leben war geprägt vom Leiden seiner Eltern und von den traumatischen Verlusten durch das Naziregime. Er war sicher, dass er Deutschland nie in seinem Leben besuchen würde. Diese Gefühle beeinflussten seine jüdische Identität, sein Leben und seine Karriere erheblich. Das Buch offenbart, wie sich diese Barrieren Schritt für Schritt abgebaut haben. Nach dem Tod seiner Mutter erforschte Raphael ihre Erlebnisse in den Kriegsjahren. Dabei stieß er auf einen entfernten Verwandten, der sogar in der Stadt lebte, in der sie Sklavenarbeit hatte leisten müssen. Was würde er auf einer Reise in die Stadt erfahren, wo seine Mutter ihre Freiheit wieder gefunden und seinen Vater kennen gelernt hatte?
Lev Raphael blickt auf 19 Werke bedeutender amerikanisch-jüdischer Literatur zurück, welche in zahlreiche Sprachen übersetzt worden ist. Seit Jahrzehnten erreicht er damit als preisgekrönter Autor durch seine Lesungen in Museen, Bibliotheken und Synagogen viele Menschen auf bisher drei Kontinenten.
Sein Besuch in Leipzig stellte für den Förderverein die Chance dar jüdisches Lebens über Leipzig hinaus zu unterstützen und über einen künstlerisch-kulturellen Austausch einen dauerhaften internationalen Kontakt zur Leipziger jüdischen Gemeinde zu ermöglichen.
Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Amerikanischen Generalkonsulat.